Galapagos

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Von Banos reisten wir reisten direkt zum Flughafen in Quito weiter, da wir den frühstmöglichen Flug auf die Galapagos gebucht haben, um ja nicht den Start unserer Kreuzfahrt zu verpassen. Das war natürlich unnötig, wir sind schliesslich in Südamerika, da findet nichts pünktlich statt und wir sassen nach Ankunft 2h am Flughafen und suchten vergeblich jemanden mit unserem Bootsnamen auf einem Schild.

Die Galapagosreise, die wir gebucht haben, ist ein wahrer Luxustrip. 8 Tage auf der Anahí, ausgeschrieben für 5300$ pro Person. Zahlen tut diesen Betrag allerdings niemand (zumindest nicht von den 15 Passagieren dieser Fahrt). Wir haben einen Preis von 2000$ ausgehandelt und andere sind wohl bis 1850$ runter gekommen (am Tag vor der Abfahrt). Erste positive Überraschung war das junge Alter der Passagiere (wir hatten entweder ältere Leute erwartet oder ausschliesslich Schweizer…). 10 von 15 sind mit dem Rucksack unterwegs und um die 30 Jahre alt. Ein 70jähriges belgisches Päärchen ist seit 15 Jahren ununterbrochen auf Reisen mit ihrem Wohnmobil. Wir waren also eine bunt gemischte Truppe, Europäer, Südamerikaner, Amerikaner, Asiaten, alles dabei. Unser Guide war halb Ecuadorianer, halb Deutscher.

Zweite positive Überraschung war der wunderbare Katamaran, noch schöner als wir erwartet hatten und nicht zu vergleichen mit unserem Segelschiff von Panama (ich hatte doch geschworen, so bald keinen Fuss mehr auf einen Kahn zu setzen, aber für den hier machte ich gerne eine Ausnahme). Unsere “Kajüte” war komfortabler als manches Hotelzimmer.

Am ersten Tag (es blieb ja nach der Wartezeit am Flughafen nur noch der Nachmittag übrig) bekamen wir auf der Insel Santa Cruz jede Menge grosse bis sehr grosse Landschildkröten zu sehen, die aussehen wie Relikte aus einer vergangenen Zeit. Die grössten Exemplare sind wohl etwa 150 Jahre alt, aber so genau weiss das keiner, weil ja kein Mensch so lange lebt und es offenbar nicht gut dokumentiert wird.

Darwin soll angeblich eine junge Schildkröte von den Galapagos nach England gebracht haben, die 2006 ca. 175-jährig gestorben ist.
Riesenschildkröten sind sehr zähe Tiere. Sie können bis zu einem Jahr ohne Wasser und Nahrung auskommen! Daher waren sie bei Piraten als Nahrungsquelle sehr beliebt und ihr Bestand wurde damals drastisch reduziert.
Maximal einmal im Jahr nehmen die weiblichen Schildkröten den beschwerlichen Weg in trockene sandige Regionen unter ihre krummen Beine, um dort ihre Eier zu legen. Sie sind aber wahre Rabenmütter, weil sie sich dann sofort wieder aus dem Staub machen, ohne die Eier auszubrüten. Wenn die kleinen Schildkröten dann schlüpfen, müssen sie erst einmal etwa 30 Tage buddeln, um an die Oberfläche zu gelangen, wo sie bis zu 100 weitere Tage ohne Wasser und Nahrung darben, bis sie gross genug sind, die Welt zu entdecken. Ein etwas beschwerlicher Start ins Leben. Am meisten machen den kleinen Schildkröten Ratten zu schaffen. Diese gehören eigentlich nicht auf die Galapagos und bringen wie alle Tiere, die vom Mensch eingeführt wurden, das fragile Gleichgewicht dieser Inseln aus dem Lot. Bei einigen Arten der Landschildkröten ist die Population gar so bedrohlich geschrumpft, dass spezielle Zucht-/Brutstationen eingerichtet wurden, um die jungen Schildkröten zu schützen.

Darwin hat durch seine Erkenntnisse auf Galapagos seine Evolutionstheorie aufgestellt. Er fand auf unterschiedlichen Inseln Finken und Mockingbirds (Drosseln), die sich leicht unterschieden, bspw. in der Schnabelform, und fand Jahre später heraus, dass diese Vögel unterschiedlichen Arten angehörten und sich nicht kreuzen konnten. Obwohl Darwin mit 26 Jahren auf Galapagos war (1835), veröffentlichte er seine wegweisende Theorie erst kurz vor seinem Tode, da er Angst vor den Konsequenzen hatte. Eine fortschreitende Entwicklung von Lebewesen widerspricht der Theorie der Kirche. Nur weil er von einem anderen Wissenschaftler angesprochen wurde, der ähnliche Überlegungen veröffentlichen wollte, veröffentlichte er seine Arbeit, an welcher er über 40 Jahre lang gearbeitet hat.

Abends fuhren wir dann nach dem Briefing für den nächsten Tag (jeden Abend fand ein Briefing statt, damit wir alle wussten, was wir zu tun und zu lassen hatten) los in Richtung der Insel Isabela, wo wir die nächsten paar Tage verbringen sollten. Sie ist die grösste der Inseln und für Tagesausflügler nur beschränkt zugänglich.
Am Morgen des zweiten Tages machten wir einen Ausflug auf Isabela zum grössten Vulkankrater Südamerikas.

Am Nachmittag besuchten wir dann die bereits erwähnte Zuchtstation für Schildkröten. Das fand ich wenig erbaulich, da die Schildkröten meiner Meinung nach in keinen schönen “Gehegen” gehalten wurden, und so ein Schildkrötenleben in Gefangenschaft stelle ich mir ganz schön lang(weilig) vor.

Auf einem Spaziergang konnten wir noch unsere ersten Marine-Iguanas (Meeresechsen) und Flamingos beobachten.

Dino-artig…
und freundschaftlich

Von den Meeresechsen gibt es noch unzählige weitere Fotos, denn sie sind stete Begleiter unserer Reise.

Zum Glück sahen wir nach der frustrierenden Brutstation am Strand noch ganz viele Seelöwen, die es sich auf den Sitzbänken bequem gemacht hatten- man hat gar den Eindruck, diese wurden eigens für die Tiere errichtet.

Zurück an Bord wurden wir wie immer mit einem kleinen Apero erwartet, daran könnten wir uns glatt gewöhnen.

Den dritten Tag begannen wir mit einem Spaziergang durch eine eindrückliche Lavalandschaft.

Eine von vier Kakteenarten

Am Nachmittag gingen wir zum ersten Mal schnorcheln. Bei einer Wassertemperatur von 16-20 Grad muss man trotz Wetsuit (in meinem Falle sogar trotz zweier Wetsuits) die klappernden Zähne zusammenbeissen, aber es lohnt sich. Wir sahen Meeresschildkröten, Meeresechsen (allerdings nicht schwimmend), Pinguine und viele andere Fische und Vögel.

Danach machten wir noch einen Ausflug mit dem Schlauchboot in die idyllischen Mangroven, wo wir wieder zahlreiche Meeresschildkröten sahen und auch die auf Galapagos heimischen “Treelions” 😉

Seelöwen in den Mangroven

Auch ein paar kleinere Rochen konnten wir erspähen neben unzähligen Meeresschildkröten.

Golden Rays

An einem Felsen im Meer gab es auch Pelikane, Pinguine und (nicht fliegende) Kormorane,

direkt neben den ersten Blaufusstölpeln, englisch Blue Footed Boobies (wie man sich denken kann, inspirieren Letztere zu T-Shirts mit lustigen Wortspielen, z.B. I love boobies).

Ein absolutes Traumziel für die Kamera

Die nicht-fliegenden Kormorane sind übrigens – wie auch die Meeresechsen – endemisch auf den Galapagosinseln. Die Evolution liess ihre Flügel verkrüppeln. Denn wozu sollte man fliegen, wenn man ein reiches Buffet direkt vor der Nase hat?

Auch den vierten Tag begannen wir mit einem Spaziergang. Diesmal sahen wir ganz viele Landechsen. Meistens lagen sie träge mitten auf dem Pfad und wollten sich auch dann nicht bewegen, als sich 15 Touristen mit Kameras bewaffnet an ihnen vorbei quetschten. Dieses Phänomen ist typisch für die Galapagos.

Mit eingebauter Krone

Die Tiere zeigen keinerlei Scheu, da sie wissen, dass sie von den Menschen nichts zu befürchten haben. Ich wünschte, für die Tiere in unseren Wäldern würde dasselbe gelten, dann würde ich mich bei jedem Waldspaziergang so fühlen, als wäre ich auf den Galapagos- das wäre wunderbar!

Galapagos Baumwolle

5. Tag: Am Morgen stand die Insel Fernandina auf dem Programm. Sie ist die jüngste der Inseln und weist daher die grösste vulkanische Aktivität auf. Wir sahen so viele Meeresechsen, dass wir wirklich aufpassen mussten, wo wir unsere Füsse aufsetzten. Die Viecher sind schwarz wie Lava und daher sehr gut getarnt.

Ebenso beobachteten wir ein Kormoranweibchen beim Eierlegen (gemäss unserem Guide war es ein Männchen… kleiner Aussetzer) und viele junge Seelöwen beim Spielen.

Das Pärchen zelebrierte kurz und ließ das Ei dann zurück, wir fürchten, weil unser Guide keinen Abstand hielt
Als das Weibchen schon aufgegeben hatte, protestierte der Vater und holte Nestzutaten
Seelöwen haben einzigartige Flossenabdrücke

Die Meeresechsen und die spielenden Seelöwen durften wir am Nachmittag dann auch noch schnorchelnd erleben. Es war faszinierend, zu sehen, wie die Meeresechsen tauchen, um unter Wasser Algen zu verspeisen, während sie sich an den Steinen festkrallen. Das liess einen beinahe das 16 Grad kalte Wasser vergessen.
Zum Schluss des Tages fuhren wir mit den Motorbooten zu einem neu entstandenen Vulkankrater- ein Beispiel dafür, dass sich diese Inselwelt dank dem Vulkanismus in ständigem Wandel befindet. Alle Inseln driften etwa 2.5 cm pro Jahr in Richtung Osten, weg von dem vulkanischen Hotspot, der sich bei Fernandina befindet. Die älteren Inseln liegen also im Osten des Archipels, die jüngeren im Westen.

Lavaschlote im Felsen

Wieder zurück auf unserem Schiff gab es einen kleinen Cocktail aufgrund eines speziellen “Anlasses”: wir überquerten den Äquator in Richtung Norden. Der Sonnenuntergang war allerdings spektakulärer.

Grad 0.0 eingefangen

Am 6. Tag erkundeten wir morgens die Insel Santiago, wo wir viele Vögel beim Fischen beobachten konnten. Es ist sehr beeindruckend, wie sich die Boobies todesmutig in freiem Fall ins Wasser stürzen lassen. Offenbar kommt es nicht selten vor, dass sich einer dabei einen Flügel oder im schlimmsten Fall das Genick bricht, falls er schlecht zielt und auf einen Stein kracht. Auf dieser Insel bekamen wir auch mehrere junge Falken zu sehen, die sich aufgrund ihrer Unerfahrenheit mit einer grossen Landechse anlegten, d.h. sie pickten ihr nur vorsichtig in den Schwanz, und sobald sich die Echse rührte, hüpften sie erschrocken zurück.

Galapagosfalke

Leider hielt unser Guide wie so häufig den Abstand zu den Tieren nicht ein und bereitete der Szene somit ein jähes Ende. Auf der Insel sahen wir noch etliche weitere Vögel.

Nazca Boobie
Im Auge des Reihers spiegeln sich die Touristen

An diesem Tag durften wir zweimal schnorcheln, das zweite Mal bei der Insel Rábida, diese besticht mit einem sehr hübschen roten Lavasandstrand und auch insgesamt stark eisenhaltiger/roter Vegetation und türkisblauem Wasser.

Die Galapagostaube besticht mit blauen Augen und goldenen Verzierungen

Hier sahen wir zum ersten Mal die “white tipped reef sharks”, und zwar gleich mehrere davon.

Timo sucht Nähe zu den Haien

Ich bekam ein mulmiges Gefühl, wenn so einer direkt auf mich zuschwamm, und obwohl diese Haie relativ klein und harmlos sind, bevorzuge ich die lustigen Seelöwen. Ein kurzes am Handy zusammengeschustertes Video der Schnorchelhighlights:

7. Tag: Sombrero chino ist eine sehr kleine Insel direkt vor der Insel Santiago. Auf dem Spaziergang sahen wir eher wenige Tiere. Einige Inseln sind wie leer gefegt von jeglichem Leben. Allerdings waren die Farben der Landschaft sehr eindrücklich.

Lavatunnel

Am Nachmittag ging es wieder ins Wasser und der mittlerweile mit Melanie befreundete und äußerst hilfsbereite Kapitän Toni zeigte uns eine Vielzahl an White Tipped Reef Sharks. Toni und seine Crew tun alles für das Wohlbefinden der Passagiere, während unser Guide leider meist auf seine eigenen Fotos oder Momente fokussiert ist. Das Schnorcheln wurde mit jedem Tag eindrücklicher, die Anzahl der Fische und Haie grösser und somit war jeder Tauchgang ein neues Abenteuer.
Am Nachmittag ging es auf die Insel Bartolomé, welche einen Ausblick bietet, der fast in jedem Reiseführer abgedruckt wird.

8. Tag: Eigentlich ist der letzte Tag der Reise immer ein Witz, denn die ersten Passagiere flogen mit dem Flieger um 10 Uhr zurück aufs Festland. Dies sollte man unbedingt bedenken, gerade wenn die gebuchte Tour nur 4 Tage umfasst. Wir starteten unseren Spaziergang auf Seymour Island daher um 6 Uhr morgens. Dieser hatte allerdings einige schöne Motive zu bieten, denn hier balzen die Fregattenvögel, welche wir vorher meist um unser Boot kreisend bestaunt haben. Die Männchen blasen dabei einen roten Sack am Hals auf und recken ihn der Sonne entgegen.

Auch viele junge Vögel konnten wir beobachten

Ein Baby-Fregattenvogel
Kormoranauge

ebenso wie die süßen Seelöwen, welche auch nach täglichem Betrachten ihren Charme nicht verlieren.

Dann hieß es Abschied nehmen von einem wunderschönen Boot mit einer tollen Crew und -für den Trip noch wichtiger- netten Passagieren. Mindestens ein Pärchen werden wir hoffentlich bald wiedersehen, um in Peru wandern zu gehen: die Westschweizerin Anna und den Brasilianer Henrique. Melanie hat mit Anna am letzten Abend der Crew den Kopf verdreht, getanzt, Tequila getrunken und einen tollen Abschied gefeiert.

Für uns war die Galapagosreise allerdings noch nicht zu Ende, denn unser Flieger ging erst vier Tage später. Aufgrund der wirklich perfekten Kreuzfahrt wären diese aber nicht unbedingt nötig gewesen. Von Eindrücken erschlagen war die Lust auf weitere Entdeckungen eher gering. Ebenfalls entpuppte sich das selbstständige Island Hopping (zwischenzeitlich unsere Wunschlösung für Galapagos) als schwieriger als gedacht. Die Tagesausflüge nach Santa Fe oder Española scheiterten an geringer Nachfrage, während der Inseltransfer von Santa Cruz nach San Cristobal zwischenzeitlich ausgebucht war. Da wir auf Santa Cruz nicht einen Tagesausflug für 140$p.p. antreten wollten, um Tiere zu sehen, die wir schon kannten, entschlossen wir uns, etwas Neues auszuprobieren: ein Schnuppertauchgang an Seymour Norte, der letztendlich ziemlich wenig mit Schnuppern zu tun hatte. Nach einem Erklärungsvideo und erneuter Theorie auf dem Boot ließen wir uns mit vollem Tank hintenüber kippen. Erst ging es an einer Schnur zum vielleicht 5m tiefen Meeresboden. Wir waren beide ziemlich aufgeregt, denn das Atmen durch den Schlauch ist gewöhnungsbedürftig. Interessant wurde es dann, als wir auf dem Meeresboden in 8m Tiefe angezeigt bekamen, das Mundstück aus dem Mund zu nehmen oder die Brille zu lüften (das hätte man auch direkt unter der Oberfläche zum ersten Mal machen können). Aber auch das haben wir überlebt. Die Unterwasserwelt ist beim Tauchen nochmal anders als beim Schnorcheln. Die Fische (auch Haie) akzeptieren einen als Meeresbewohner und beglücken den Taucher mit Missachtung. Wenn ich beim Schnorcheln hinabtauche, werde ich als Eindringling eingestuft und die meisten Fische suchen das Weite. Beim zweiten Tauchgang fand der Guide einen Nacktkiemer. Ein unglaubliches Tier (Schneckenart) welches seine Kiemen auf dem Rücken trägt. Das ca. 2cm lange Exemplar das ich gesehen habe sah ungefähr so aus:

Aber wenn man das Tier bei Google eingibt kommen unfassbare Exemplare zum Vorschein. Hier ein kleines Video, welches unsere spannende Erfahrung widerspiegelt.

Die Überfahrt nach San Cristobal war eher weniger angenehm. Das Boot jagte mit 1000 PS während zweieinhalb Stunden über das unruhige Meer, was zu mehreren harten Aufschlägen führte. Auf San Cristobal erfuhren wir, dass auch unsere nächste Wunschinsel Española (der beste Ort, um Albatrosse und Rotfusstölpel zu sehen) nicht angefahren wird. Nach einem schönen Spaziergang an der Küste entlang gingen wir in ein Museum und erfuhren interessante Geschichten über die ersten Besiedlungsversuche der Galapagosinseln. Mehrere Versuche scheiterten aufgrund Wassermangels und der dadurch fehlenden Vegetation. Die Geschichten erzählten von 200 Norwegern, die nicht einmal ein Jahr im angeblichen Paradies aushielten, den ehemaligen unmenschlichen Gefängnissen auf den Inseln und von der Ausbeutung der Tierwelt, sowie von Intrigen unter der arg gebeutelten Bevölkerung.

Alternativ zu Española buchten wir eine Umfahrung der Insel San Cristobal mit fünf Attraktionen. Der Ausflug entwickelte sich zu einer ecuadorianischen Katastrophe mit mangelhafter Ausrüstung, einem Bootsausfall und ungenügendem Ersatz, zweistündiger Verspätung und Reduktion des Ausflugs auf drei Attraktionen bei ausbleibender Umfahrung. Geendet hat er in Geschrei, weil die Agentur uns die vorher vereinbarte Preisreduktion doch nicht geben wollte. Die zugegebenermaßen sehr laute deutsche Direktheit hat ihn dann aber so sehr eingeschüchtert, dass wir die 80$ einstreichen konnten (Einschub Melanie: ob es die deutsche Direktheit war oder schweizerische Diplomatie auf Spanisch lassen wir mal dahingestellt).

Besichtigen konnten wir Lavatunnel auf einem Spaziergang

und die Unterwasserwelt bei drei Schnorchelstops. Letzterer war am Leon dormido (Kickers Rock)

und war sehr spektakulär. Zwischen den hohen Felsen schwimmen Thunfische, Schildkröten und etliche Haie, wobei der helle Sandboden in ca. 30m Tiefe dem kristallklaren Wasser den perfekten Kontrast bietet. Hier konnten wir endlich auch den Galapagoshai und den Black Tipped Hai bestaunen, die deutlich grösser und eindrücklicher sind als der vorher zigfach gesichtete White Tipped Reef Hai.
Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem von Vögeln umkreisten Fischerboot vorbei (die Pelikane nahmen auch einfach auf dem Boot Platz). Doch nicht nur oberhalb des Wassers bot sich ein eindrückliches Gezanke um die Abfälle.

Dann waren auch die letzten Tage auf Galapagos vorbei. Ein Ort, den wir wohl nie vergessen werden (und wer weiss, vielleicht kommen wir ja bald wieder zurück?).
Es ist schwierig, Galapagos zu beschreiben. Selbst Darwin hatte damit seine Probleme. Insgesamt gibt es nur sehr wenige Landtiere auf Galapagos, uns fallen nur 3 Hauptarten ein (4 Echsenarten, 12 Landschildkrötenarten und der Kormoran), wobei es wohl noch einheimische Mäuse und Schlangen gibt, welche wir nicht sehen konnten. Der Rest sind eine kleine Auswahl an Vogelarten (allerdings in grosser Zahl) und eine atemberaubende Vielfalt an Meeresbewohnern. Worin liegt die Faszination dieser Inseln? Es ist die Nähe zu den Tieren, die Einmaligkeit der Tierarten und die Symbiose aus lebensverachtender Vegetation mit der äußerst vitalen Meereswelt.
Die Unterwasserwelt und fehlende Scheu der Meeresbewohner konnten wir mehrfach vom Boot aus bestaunen. Wir sahen springende Rochen, unter dem Boot abtauchende riesige Mantas, das Boot umschwimmende Hammerhaie, abtauchende Wale, Kugelfische, einen Mondfisch (ca. 2m großer, runder Fisch mit vertikalen Flossen) und etliche Galapagoshaie, welche besonders in der Nacht die vom Licht angelockten Fische jagten. Und das alles direkt vom Boot aus.

Neben der Safari in Afrika war diese Reise das “fotografische Highlight” meines Lebens. Auch wenn der Blog voller Fotos ist gibt es in der Gallerie noch einige weitere zu sehen.

Unsere Anahi

One Reply to “Galapagos”

  1. Ein wunderschöner Bericht. Vielen Dank! Kann man sich da überhaupt noch steigern, oder wird der Rest der Reise nun immer mit Galapagos verglichen? Die Inseln sind schon lang auf meiner Liste, jetzt umso mehr. LG aus Taiwan. PS dieser guide auf dem Schiff war ja wohl der voll ignorante Trampel. Unglaublich. Ich würde das melden und in google vermerken

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